Die Antwort auf die Frage “Was ist ein Furry” scheint leicht:

  1. Ein fiktives Wesen, das menschliche und tierische Eigenschaften in sich vereint.
  2. Jemand, der sich mit solchen Wesen beschäftigt.

Ungleich schwieriger ist es, die Faszination zu erklären, die von Furry-Charakteren ausgeht. Sind es nun Tiergestalten mit menschlichen Zügen, oder sind es eigentlich Menschen mit (mehr oder weniger) tierischen Körpern? Oder etwas ganz eigenes? Es kommt letztlich immer auf die Geschichte an, die erzählt werden soll.

Das Erzählen von Geschichten — es ist wohl die große Gemeinsamkeit, die Autoren und Fans des Furry-Genres teilen. Und auch den kulturellen Hintergrund bilden, von steinzeitlicher Höhlenmalerei über die Fabeln des Äsop bis zur populären Unterhaltungskultur mit ihren Animationsfilmen und Comics: anthropomorphe Tiergestalten wurden und werden immer gerne als Stilmittel benutzt, um Geschichten lehrreicher und interessanter zu machen. Man kann ihnen besondere Eigenschaften zuschreiben, allzu menschliche verstärken, störende weglassen, ohne dass die Figuren unglaubwürdig werden.

Das Furry-Fandom, dessen größtes europäisches Treffen die Eurofurence Convention ist, beschäftigt sich mit diesen anthropomorphen Tiergestalten, was zunächst als sehr spezielles Interesse erscheinen mag. Allerdings ist es nicht auf einzelne Produkte festgelegt, wie es zum Beispiel Fanclubs bekannter Fernsehserien sind. Selbst das Genre, in dem anthropomorphe Tiere auftauchen, ist nicht festgelegt. Ob Fantasy, Science Fiction, Horror oder andere Gattungen: es ist der Fantasie des Autors oder Künstlers überlassen, wo er seine Figuren ansiedelt. Diese Freiheit ist wohl einer der wichtigsten Gründe für die erstaunliche Kreativität, die im Furry-Genre zu finden ist. Die wichtigsten der künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten möchten wir auf diesen Seiten kurz vorstellen.